‘An der Bushaltestelle vorbei’ auf Platz drei: MAR und Destacado
„Dieser Grand Prix war nicht so einfach zu richten“, gestand Chefrichter Henning Lehrmann. „Es lagen viele Paare eng beieinander und wir haben verschiedene Sieger.“ Tatsächlich hatte sich kein Paar als Sieger in den Vordergrund gedrängt.
Am Ende ging der Sieg an das niederländische Championatspaar, Emmelie Scholtens und Indian Rock, mit 73,456 Prozent. Zweite wurde die Belgierin Larisa Pauluis mit Flambeau mit 73,283 Prozent und auf Platz drei reihte sich das beste deutsche Paar ein: Matthias Alexander Rath (MAR) mit Destacado FRH. Ihr Ergebnis: 73,217 Prozent.
„Ich bin zufrieden“, erklärte Matthias Rath nach seinem Ritt. „Wir hatten viele gute Momente in der Prüfung, ich hoffe, dass ich morgen in der Kür den Galopp teilweise noch verbessern kann, die Pirouetten könnten noch kleiner sein und die Wechsel noch gerader.“ Vor 14 Jahren war der 39-Jährige das letzte Mal in den Holstenhallen am Start, damals in der Weltcup-Tour mit Triviant. „Außerdem bin ich hier zehn Jahre zur Schule gegangen und bin bei der Anreise an meiner Schule und an der Bushaltestelle vorbeigefahren – das war schon ein bisschen wie nach Hause kommen.“
Patrik Kittel schob sich mit Forever Young auf Platz vier (73,130 %), gefolgt von Raphael Netz auf fünf mit Great Escape Camelot. Camelot fand die Holstenhallen schon etwas spannend, fand beim Anfangsgruß nicht direkt zum ruhigen Halt, aber der Aubenhausen-Bereiter blieb gelassen, ließ seinem Pferd Zeit sich zu sammeln und legte erst dann mit seiner Prüfung los. Die Trabtour gelang gut, in den Piaffen war Camelot tendenziell noch etwas hoch in der Kruppe, in der Galopp-Tour hätte man sich etwas mehr Durchsprung gewünscht. Die Trabtour zum Ende gelang sehr gut, mit auffallend guter Passage auf der Schlusslinie. Im März vergangenen Jahres war das Paar das erste Mal international am Start, hat nicht nur seine erste gemeinsame Saison, sondern auch die erste Weltcup-Saison des Reiters überhaupt absolviert. Nun belegen die beiden Rang sieben der Westeuropa-Liga und gehen am morgigen Sonntag bei ihrer fünften Etappe an den Start.
Direkt nach Netz folgte Bianca Nowag-Aulenbrock auf Platz vier. Mit Florine OLD lieferte die 29-Jährige eine nahezu fehlerfreie Prüfung ab, das Highlight, wie immer, die Harmonie und Feinheit der Hilfengebung, mit sehr schönen Traversalen, aber Abstrichen in den Piaffen.
Fabienne Müller-Lütkemeier und Valesco, Ingrid Klimkle und First Class und Weltcup-Neuling Antonia von Dungern reihten sich auf den Plätzen elf bis 13 ein. Juliane Brunkhorst und Aperol beendete die Prüfung auf Platz15. Somit werden alle deutschen Paare in der Kür morgen ab 10.00 Uhr wieder am Start sein.
HIER geht’s zu den genauen Ergebnissen aus Neumünster